Zells neues Zentrum für Gesundheit
03. November 2024 | Zell a. H.
Das neue Gesundheitshaus in Zells Oberstadt bietet viel Platz für Arztpraxen und besticht durch
seine Optik. Drei Giebel und Arkaden sorgen für Auflockerung des Baukörpers.
„Die positive Resonanz aus der Bevölkerung macht uns stolz“, sagt Orbau-Chef Burkhard Isenmann über sein neuestes Projekt in Zell, das Gesundheitshaus in der Oberstadt. Leicht von der Straße zurückgesetzt, mit Arkaden und drei Giebeln passt sich das Gebäude gut in die Umgebung ein, wirkt durch die Gliederung und die Fensterfronten in der Außenansicht nicht wuchtig, obwohl es fast den gesamten ehemaligen „wilden Parkplatz“ an dieser Stelle einnimmt. Vor dem Gebäude zur Hauptstraße hin gibt es Platz für Blumenbeete, Sitzbänke und Fahrradständer. Rund 3,8 Millionen Euro hat Orbau investiert, um die Ärzteversorgung der Stadt Zell nachhaltig zu sichern.
Das neue Gesundheitshaus macht seinem Namen schon alle Ehre, denn das MVZ Kinzigtal (ehemals Gemeinschaftspraxis Stunder) hat im 1. Obergeschoss seine Praxisräume bereits bezogen und empfängt dort Patienten.
Noch eine Fläche frei
Auch die Praxis „Zahnärzte im Dörfle“ der Zahnärzte Michael Kratschmayr und Zeynep Cerman im Dachgeschoss ist bereits eingerichtet und vergibt fleißig Termine. Die Gesundheitsbetreuung komplettiert der Augenarzt Hadi Kasem, der derzeit von seiner Übergangspraxis bei der Volksbank in die neuen Räume im Erdgeschoss umzieht. „Eine freie Fläche im Erdgeschoss gibt es noch“, so Burkard Isenmann, „die wäre ideal für einen Kinderarzt“, meint er.
Platz für die Gesundheitsbetreuung bietet das neue Gebäude genug. Insgesamt stehen rund 900 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung, erklärt Projektleiter Claudius Genter von Orbau. Der Neubau hat neben viel Platz, Barrierefreiheit und einem Aufzug aber noch mehr zu bieten. So arbeiten zwischen den Giebeln auf einem Flachdach vier Wärmepumpen, die im Sommer auch kühlen können. Hinzu kommt eine Photovoltaikanlage mit 30 kWp. „Das Haus ist auch bereit für Glasfaser“, ergänzt Burkhard Isenmann. Die Praxen selbst wurden übrigens nach den Wünschen der Mieter gebaut, was Zuschnitt und Ausstattung angeht.
Im rückwärtigen Bereich hat das neue Gesundheitshaus 25 Stellplätze. Zehn davon sind für die Ärzte reserviert, 15 können Patienten nutzen. „Es ist ein Privatparkplatz“, so Isenmann, der aber auf öffentliche Parkplätze ganz in der Nähe verweist.
Der Betrieb im MVZ Kinzigtal ist bereits in vollem Gange. Susanne Halsinger von der „Gesundes Kinzigtal GmbH“ ist Geschäftsführerin. „Wir haben im MVZ aktuell fünf Ärzte angestellt. Drei Fachärzte für Allgemeinmedizin (Brigitte und Wolfgang Stunder, Lukas Lehmann) mit unterschiedlichen Zusatzqualifikationen, eine Weiterbildungsassistentin Allgemeinmedizin mit Christine Zilch (bereits Fachärztin für Chirurgie) sowie eine Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Manuela Seitz. Der Arbeitgeber ist der rGV Kinzigtal e.G. als gemeinwohlorientierte Genossenschaft im MVZ Kinzigtal Zell a. H.
Das klingt nach viel, doch die Stunders hatten mit ihrer Idee für ein MVZ auch ihr eigenes Leben im Blick: Sie wollen sich nach und nach zurückziehen. Deshalb auch der Wunsch von Susanne Halsinger: „Wir suchen noch weitere Fachärzte für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin, welche die Stunders ablösen können und das junge Team verstärken.“
Gleich sechs Zahnärzte im Wechsel und insgesamt zehn Mitarbeiterinnen hat die Zahnarztpraxis im Dachgeschoss zu bieten. Die Zahnärzte Michael Kratschmayr, Zeynep Cerman und Eva Groth sind federführend und decken in Zell sämtliche zahnmedizinischen Behandlungen ab. Das reicht von allgemeinen Zahnmedizin über ästhetische Zahnmedizin, ganzheitliche Zahnmedizin bis zur Oralchirurgie. Zur Ausstattung gehört die neueste Technik, so etwa 3D-Röntgen oder ein Mundscanner.
Mit dem Augenarzt Hadi Kasem schließt sich – bislang – der Gesundheitskreis im neuen Gebäude. Bislang. Denn, wie sagte Zells Bürgermeister Günter Pfundstein kürzlich: „Ich bin sicher, dass die neuen räumlichen Voraussetzungen dabei helfen, weitere Ärzte zu finden.“
Bericht: reiff Medien – Dietmar Ruh