Biberach: orbau kauft Areal der ehemaligen Gaststätte „Kreuz“

Biberach– Zeller Unternehmensgruppe möchte ab 2024 entlang der Bahnhofstraße Biberach 24 Wohnungen bauen und investiert dafür rund neun Millionen Euro. Das Gasthaus muss weichen.

Seit Jahresbeginn ist das Gasthaus „Kreuz“ in Biberach geschlossen. Das Wirte-Ehepaar Anna und Graham Smithson hatte sich die Entscheidung zum Aufhören nicht leicht gemacht. Beide haben aber längst ein Alter erreicht, in dem man an Ruhestand denken kann. Die Suche nach Nachfolgern scheiterte letztlich. Ihren Kindern konnten die Smithsons das Gasthaus nicht übergeben, die sind längst selbst beruflich erfolgreich. Auch eine externe Suche nach Pächtern blieb erfolglos.

Somit blieb nur noch ein Verkauf als Option. In der Firma Orbau wurde ein Kaufinteressent gefunden, am 25. Mai war nun Notartermin. Die rund 1600 Quadratmeter große Fläche, die den Eigentümer wechselte, umfasst das eigentliche Gasthaus „Kreuz“ samt Nebengebäuden mit Kegelbahn. Die benachbarte ehemalige „Biberklause“ bleibt im Eigentum der Smithsons, ebenso ihr Wohnhaus, das dahinter liegt.

Über die Kaufsumme des Areals direkt an der Bahnhofstraße haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Orbau-Geschäftsführer Burkhard Isenmann nennt allerdings die Summe, die seine Firma mitten in Biberach investieren will: Für rund neun Millionen Euro sollen zwei ineinander versetzte, große Gebäude entstehen, die insgesamt 24 Wohnungen von 65 bis 105 Quadratmetern beherbergen. Die ersten Planungen sehen eine 2,5-geschossige Bebauung vor, die gleiche Höhe übrigens wie der jetzige Altbestand. Für die Baukörper gibt es eine gemeinsame Tiefgarage. „Die Bebauung wird aufgelockerter sein als jetzt und es wird weniger Fläche versiegelt, als dies jetzt der Fall ist“, verspricht Isenmann. Der dörfliche Charakter soll erhalten werden, zwischen den Gebäuden und um sie herum entstehen Grünflächen.

Noch ist es nur eine Vorplanung, doch es steht bereits fest, dass jede Wohnung einen Balkon haben wird, in den Baukörpern wird es einen Aufzug geben, der von der Tiefgarage bis unters Dach führt. „Wir wollen familienfreundlich bauen, sprechen daher auch junge Biberacher Familien an“, so Isenmann. „Das Gasthaus Kreuz wird es nicht mehr geben“, macht der Orbau-Chef aber deutlich. Ab 1958 neu erbaut, steht es übrigens auch nicht unter Denkmalschutz.