Nach über zwei Jahren Vakanz gibt es in Ortenberg bald wieder eine Apotheke. Auf dem ehemaligen Raiffeisen-Areal eröffnet Dagmar-Agnes Höfler-Dietz ab November die „Bartholomäus-Apotheke“.
Nicht nur auf eine Postfiliale, auch auf eine Apotheke mussten die Ortenberger lange verzichten. Damit ist bald Schluss. So eröffnete vor wenigen Wochen eine Postfiliale im einstigen Blumengeschäft in der Hauptstraße, und auch eine Apotheke soll es ab November wieder geben.
Seit Ende 2019 ist die von Apothekerin und Gemeinderätin Dagmar-Agnes Höfler-Dietz betriebene „Schloss-Apotheke“ an der alten Einfahrt zum Dorfplatz geschlossen. Außer der damals über Monate hinweg laufenden Baustelle zur Umgestaltung der Ortsdurchfahrt bewog sie auch ihr Platzbedarf zur Aufgabe.
Praxis gegenüber
Im Erdgeschoss des neuen Wohn- und Geschäftshauses auf dem ehemaligen Raiffeisen-Areal wird die Apothekerin nun wieder starten. „Der Standort ist ideal, es wird genügend Parkplätze geben, und das Beste ist, dass der Ortenberger Hausarzt direkt gegenüber seine Praxis hat“, erklärte Höfler-Dietz bei einem Pressetermin am Mittwoch.
Die Bauarbeiten im von der Firma Orbau errichteten Gebäudekomplex befinden sich derzeit in der Endphase. „Bereits Mitte Oktober können die ersten Wohnungen bezogen werden“, erklärte Orbau-Chef Burkhard Isenmann. 16 Wohnungen wird es auf dem Areal geben. „Alle Wohneinheiten wurden bereits verkauft. Davon ziehen in zehn Wohnungen jeweils die Eigentümer ein, während der Rest vermietet wird“, erklärte der Investor.
Räume zusammengefasst
Damit es in Ortenberg wieder eine Apotheke geben wird, hat sich Bürgermeister Markus Vollmer ins Zeug gelegt. Vollmer brachte mit Isenmann die Ortenberger Apothekerin und die Eigentümerin der Räumlichkeiten zusammen. Laut den ersten Planungen waren im Erdgeschoss zwei Geschäftsräume eingeplant, die nun für die neue Apotheke zusammengefasst wurden. „Dadurch haben wir zwei Kundeneingänge, die ideal sind – auch während einer möglichen Pandemiezeit, wenn die Besucherströme geregelt werden müssen“, sagte die Apothekerin.
Nicht die „Schloss-Apotheke“ wird Anfang November eröffnen, sondern es wird laut Höfler-Dietz eine „Bartholomäus-Apotheke Ortenberg“ geben. „Nicht nur in Anlehnung an den Namenspatron der katholischen Pfarrkirche hier im Ort, St. Bartholomäus gilt auch als Schutzheiliger für Menschen mit Hauterkrankungen“, berichtete die Apothekerin. Auf die Hautpflege wolle sie mit ihrem Team einen Schwerpunkt legen und im gläsernen Labor mit überwiegend Produkten aus der Region wie dem Ortenberger Traubenkernöl selbst Pflegeprodukte herstellen, berichtete Höfler-Dietz.
„Das Raiffeisen-Areal hat die Gemeinde von der Volksbank erworben, weil uns bewusst war, dass das Areal ein wichtiger Bestandteil der Ortskernsanierung darstellt“, erklärte Vollmer. Nach einem städtebaulichen Wettbewerb erhielt Investor und Bauunternehmer Orbau den Zuschlag für das ortsbildprägende Gebäude. Laut Isenmann wurden in den Neubau samt Tiefgarage gut sechs Millionen Euro investiert.
Quelle: baden online 05.09.2022 – Volker Gegg